Kleine Fresssäcke

Alles begann im Juli 2020. Wir waren eine Woche in Trin in den Ferien. Unsere B&B Gastgeber hatten eine schöne Essecke mit Blick auf das Aussengelände durch zwei Terrassentüren. Dort stand ein grosser Baum, in den unsere Gastgeber eine grosse Futtersäule für Vögel gehängt hatten. Die wurde täglich gut mit Sonnenblumenkernen gefüllt.

Beim Frühstück hatten wir dann immer das Vergnügen den Meisen zuzuschauen, wie sie die Kerne aus der Futtersäule holten und sich gegenseitig das Futter nicht gönnten, obwohl ja genug da war. Das war immer ein Riesentrubel und wir hatten unseren Spass.

Nun ja, Ursi fand es nun eine gute Idee mir in 2021 zum Geburtstag auch so eine Futtersäule zu schenken. Ein Futterhaus hatte ich schon, welches aber nie genutzt worden ist. Im Herbst habe ich mir dann ein Gestell in den Garten gestellt, an welchem jetzt drei Futtersäulen und ein Futterhaus hängen.

Erst war ja nix los, denn wir haben relativ spät mit der Fütterung begonnen, aber dann kamen sie nach und nach die kleinen Fresssäcke. Auch hier jagten sich die Vögel gegenseitig und dann wieder sassen sie friedlich nebeneinander. Da verstehe einer die Welt.

Auf jeden Fall bezeichne ich sie zu Recht als „Kleine Fresssäcke“, denn es hat schon Tage gegeben, da konnten man zuschauen wie die Sonnenblumen- und Erdnusskerne abgenommen haben. Ein Wunder, dass die dann noch fliegen konnten.

Logisch, dass nun auch mein 100-400 mm Zoom an der Olympus E-M1X zum Einsatz kam, denn genau für solche Zwecke habe ich das Teil ja gekauft. Alle nachfolgenden Fotos wurden durch das geschlossene Fenster gemacht, was leider ein bischen zu Lasten der Schärfe geht. Aber man muss dann auch schnell reagieren, wenn sich draussen was tut, denn ich kann auch nicht den ganzen Tag auf der Lauer liegen.

Aber nun mal ein paar Bilder, was für Gesellen sich bei uns aktuell so rumtreiben.

Grünfink

Die Grünfinken können die Sonnenblumenkerne direkt knacken und bleiben somit seelruhig auf dem Futterspender sitzen und verputzen einen Kern nach dem anderen. Dieser staunt etwas, weil von oben ein Kern herunterfällt, den vermutlich eine Meise verloren hat.

Grünspecht

Grünspechte gibt es bei uns mehrere. Die treiben sich in der Regel aber am Waldrand rum und nicht so nah bei den Wohnhäusern. Dieser kam bis auf ca. sechs Meter an unser Haus heran, war aber leider nur einmal da.

Buntspecht

Auch der Kollege war wohl eher zufällig hier, dafür aber mutiger als sein grüner Verwandter, denn der kam direkt in unser Blumenbeet. Hat ihm aber wohl alles nicht so richtig gefallen, denn auch er war bislang nur einmal da.

Blaumeise

Blaumeisen habe wir viele bei uns, genau wie Kohlmeisen. Beide Meisenarten mögen offensichtlich gerne Erdnüsse, denn der Spender für die Erdnüsse wird rege besucht; teilweise sitzen drei Meisen gleichzeitig auf dem Spender. Da fällt auch dann einiges auf den Erdboden, zur Freude anderer Vögel.

Kohlmeise

Wie schon geschrieben mögen auch die Kohlmeisen Erdnüsse.

Buchfinkenweibchen

Dieses Buchfinkenweibchen sass nur ca. 2.5 Meter entfernt und hatte mich fest im Blick nach dem Motto „Du bekommst meinen Kern nicht.“

Buchfinkenmännchen

Buchfinken haben wir auch jede Menge. Dieses Männchen ist aber nicht so vollgefressen wie es aussieht. Einfach nur aufgeplustert wegen der herrschenden Kälte an dem Tag.

Eichelhäher

Ein seltener Geselle in unserem Garten, der bislang nur einmal reingeschaut hat. Seitdem haben wir ihn nicht mehr gesehen, was eigentlich schade ist.

Rotkehlchen

Dieses Rotkehlchen kommt jeden Tag mehrfach zu Besuch und zeigte nach einigen Tagen ein nicht alltägliches Verhalten: es machte sich an den Meisenknödeln zu schaffen. Rotkehlchen sind eigentlich Bodenfresser, aber wenn es drauf ankommt, dann bedienen sich sich auch anderweitig.

Weitere Besucher sind bei uns noch Sumpfmeisen, Amseln und Spatzen, von denen ich aktuell aber keine Fotos habe. Gelegentlich kreuzt auch mal ein Elsternpaar auf und letztens hatte sich ein Bergfink zu uns verirrt, auf den ich jetzt genauso warte wie auf den Kleiber, die Stieglitze und die Spechte, die allesamt nur einmal bei uns vorbeigeschaut haben.

Es macht Spass die Vögel zu beobachten, obwohl wir nun wirklich keine Spezialisten für Vögel sind. Aber man hat immer wieder was zu schauen und erlebt auch lustige Momente mit den kleinen Fliegern.

Kleiner Nachtrag. Kaum schreibt man, dass man auf Stieglitze wartet und schon kommen sie.

Stieglitze

Da hatten wir doch glatt sieben auf einmal und später gesellte sich noch ein achter dazu. Leider habe ich sie nicht alle scharf bekommen; die Tiefenschärfe des 100-400 ist zu gering.

Dieser Beitrag wurde auch auf phototeam66.ch veröffentlicht.

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